Thomas Bohnenkamp und René Ruschmeier: „Wir haben einen eigenen Schnitt“.
Bodybuilding, Cross-Fit oder Power-Lifting boomen aktuell. Doch der Trend hat eine Kehrseite: Das Ergebnis von vielen Monaten „Pain and Gain“ sieht zwar stark aus, passt aber nicht immer in die europäische Standardgröße. Ärmel kneifen, am breiten Lat spannt das Hemd … Probleme, die fast jeder kennt, der gerne im Fitnessstudio hart trainiert. Thomas Bohnenkamp und René Ruschmeier schaffen nun mit der Marke Wiehenstahl Abhilfe.
Herr Bohnenkamp, Sie sind Mitbegründer von Wiehenstahl. Ihre Marke bietet Hemden für die etwas muskulöseren Herren an. Wie kam es zu der Idee?
Thomas Bohnenkamp: Meine Lebensgefährtin brachte uns vor gut fünf Jahren auf die Idee mit den Hemden. Mitten in Bad Oeynhausen arbeitete sie damals bei einem Herrenausstatter und erzählte, dass Bodybuilder nur schwer ein gutsitzendes Hemd finden würden, den die europäische Standartgröße passt nicht zu muskelbepackten Oberkörpern. Den passionierten Kraftsportlern blieb also nur ein XXL-Hemd ändern zu lassen, überzähligen Stoff um die Taille herum nach hinten in den Hosenbund zu stopfen oder gleich zum T-Shirt zu greifen. Auch im Freundeskreis hörten wir immer wieder von dem Problem, das spätestens immer dann zum Thema wurde, wenn ein besonderer Anlass wie eine Hochzeit anstand.
So wie Mensch bekanntlich nicht gleich Mensch ist, ist Bodybuilder auch nicht gleich Bodybuilder. Warum sollen also Ihre Hemden passen?
Thomas Bohnenkamp: Wir haben einen eigenen Schnitt speziell für Kraftsportler entwickelt und ebenfalls festgestellt, dass Bodybuilder nicht gleich Bodybuilder ist. Darum gibt es bei uns auch keine klassische Größeneinteilung, sondern ein absolut eigenständiges Levelsystem mit 15 verschiedenen Größen.
Was war die Problemstellung bei der Entwicklung des Schnittmusters?
Thomas Bohnenkamp: Das Problem bei der Entwicklung war, dass es keine Daten gab auf die wir die Schnitterstellung hätten stützen können. Deshalb sind wir über ein Jahr durch Deutschland gefahren und haben Kraftsportler vermessen. Wir haben also die nötigen Daten komplett selbst erstellt.
Herr Ruschmeier, wo und wie werden die Hemden produziert?
René Ruschmeier: Die Hemden werden aktuell noch in Thailand und der Türkei produziert. Wir sind dabei die Produktion weiter auszubauen, versuchen wenigstens einen Teil unserer Produktion nach Deutschland zu holen.
Hemd ist nicht gleich Hemd. Was für Hemden haben Sie im Angebot?
René Ruschmeier: Zurzeit haben wir mit unserer ersten Kollektion insgesamt vier verschiedene Designs im Angebot. Darunter sind allein drei Business-Hemden aus 100 Prozent Ökotex zertifizierter Baumwolle, die sich durch sehr gut versteckte Designapplikationen aber auch in der Freizeit tragen lassen. Das vierte Hemd ist ein Freizeithemd, welches sich durch 3 Prozent Elasthan auszeichnet. Dies gibt dann seinem Träger noch mehr Bewegungsfreiheit
Sind für die weitere Zukunft noch andere Produkte geplant?
René Ruschmeier: Aktuell konzentrieren wir uns auf die Erweiterung unserer Auswahl an Hemden. In Zukunft ist jedoch auch eine Erweiterung der Produktpalette geplant. Wir möchten noch weitere Kleidungsstücke aufnehmen, dass wir zu einem Vollausstatter für elegante Mode für Kraftsportler werden.
Sie waren gerade auf der FiBo. Wie war das Feedback auf der Messe?
René Ruschmeier: Das Feedback war überwältigend. Es sprach sich schnell herum, dass unsere Hemden wirklich so gut sind wie wir angekündigt hatten. Das lockte viele prominente Gäste an unseren Stand. So konnten wir zum Beispiel Tom Coleman, Thomas Scheu, Robin Balogh und Tony Milano sowie weiter bekannte Athleten von unsren Hemden überzeugen.